MIQUA-Mikrokredit Gelsenkirchen

Evaluation von Modellvorhaben hat gezeigt, dass Mikrofinanzierung ein wichtiges Element zur Stärkung der lokalen Ökonomie sein kann. Mit dem quartiersbezogenen Aufbau einer Mikrofinanzstruktur sind allerdings folgende Probleme verbunden:

  1. Aufbauproblem: Quartiersbezogene Mikrofinanzierung ist eine Querschnittsaufgabe mehrerer Ressorts. Abstimmungsprozesse dauern lange. Die Einbindung der lokalen Bank ist schwierig.
  2. Fehlende Eigenwirtschaftlichkeit: Selbst wenn das Aufbauproblem gelöst ist, kann eine wirtschaftliche Kreditvergabe erst ab mindestens 150 Krediten erfolgen. So viele Kredite sind in einem begrenzten Quartier nur schwer auszureichen.

Vor diesem Hintergrund etabliert das BIWAQ-Projekt eine quartiersbezogene interkommunale Mikrofinanzstruktur mit lokaler Verankerung von Quartiersberaterinnen und -beratern. Eine gemeinsame Mikrofinanzstruktur ermöglicht es im Rahmen des Projekts bis zu fünf Quartieren, Mikrofinanzierung für kleine Unternehmen und Selbstständige im Quartier verfügbar zu machen.

Das Büro für lokale Wirtschaftsentwicklung Gelsenkirchen-Südost hat sich aus diesem Grund seit dem Frühjahr 2010 entschlossen Mikrokredite für Existenzgründungen sowie für Kleinunternehmen mit Wohn- oder Geschäftssitz in den Gelsenkirchener Stadtteilen Bulmke-Hüllen, Ückendorf sowie der Neustadt anzubieten.
Das Kreditlimit für den Mikrokredit Gelsenkirchen beträgt maximal 5.000 € für den Erstkredit.
Die Kreditbewilligung und -höhe hängt unter anderem davon ab, ob Familien- oder Bekanntenkreis an den Erfolg der Geschäftsidee glauben und für die Existenzgründerin/den Existenzgründer bzw. das junge Unternehmen bürgt.

Der Mikrokredit in Gelsenkirchen bietet zudem ein spezielles Angebot für Selbstständige in der Kreativ- und Kulturwirtschaft sowie speziell für selbstständige oder gründungsinteressierte Frauen.

Der Weg zum individuellen Kreditwunsch sowie zu weiteren Informationen und Antragsformularen sowie -verfahren führt über: www.mikrokredit-gelsenkirchen.de

Dieses Projekt wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms BIWAQ aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.miqua.de und www.biwaq.de.